ABAPConf 2024

Am 6. Juni 2024 erlebte die 4. ABAPConf ihre mit Spannung erwartete Premiere als Live-Event in St. Leon-Rot! Rund 350 Entwickler:innen aus aller Welt kamen nach Deutschland, während zusätzlich 500 Personen das Event über YouTube live verfolgten.

Organisiert von Johann Fößleitner, Domi Bigl, Tobias Hofmann und Sören Schlegel, bot die ABAPConf unter dem Leitspruch „by developers for developers“ eine exklusive Gelegenheit für intensiven Wissensaustausch, Networking und praxisnahe ABAP-Erfahrungen. Diese großartige Idee entstand bei einem Treffen am SAP Stammtisch und nahm von dort ihren erfolgreichen Lauf. Dank der Unterstützung durch die SAP fand die Veranstaltung im beeindruckenden Gebäude ROT03 in St. Leon-Rot statt, was die Konferenz zu einem besonderen Erlebnis machte.

Als Teil der dreitägigen CodeConnect-Veranstaltung, die auch ReCAP und UI5Con umfasste, bildete die ABAPConf den krönenden Abschluss und das absolute Highlight für alle ABAP-Enthusiast:innen.

Anlässlich der ABAPConf widmeten Frank Engert und Michael Keller eine besondere Folge ihres „We Love Formulare“-Podcasts der Veranstaltung. Johann Fößleitner gibt darin spannende Einblicke in die Planung und Entwicklung der ABAPConf. Jetzt reinhören auf Spotify, Deezer oder Apple Podcast!

Bereit, die Highlights und Erkenntnisse der ABAPConf 2024 zu entdecken? Los geht’s!

Let’s Recap!

Wer die ABAPConf vor Ort erleben wollte, konnte sich etwa zwei Monate vor dem Event ganz einfach über die Webseite für ein kostenloses Ticket registrieren. Bereits nach der ersten Stunde waren über 250 Tickets vergeben! Ein kleiner Tipp für das nächste Jahr: Wenn Sie bei der ABAPConf 2025 dabei sein möchten, sollten Sie schnell handeln! 😉

Programm und Ablauf

Die Veranstaltung nutzte das Audimax sowie zwei zusätzliche Räume (W1/2 und W3), in denen parallel verschiedene Sessions stattfanden. Diese Struktur ermöglichte es den Teilnehmer:innen, aus einer Vielzahl von Vorträgen und Workshops zu wählen und somit ein individuell zugeschnittenes Konferenzerlebnis zu genießen.

Die ABAPConf 2024 bot ein vielfältiges Programm, welches 4 Sessions auf Deutsch und 14 Vorträge auf Englisch beinhaltete. Die Themen erstreckten sich über ein breites Spektrum rund um ABAP und wurden von SAP-Mitarbeiter:innen sowie von erfahrenen SAP-Freelancer:innen präsentiert. Die Vorträge deckten sowohl tiefgehende ABAP-Themen, Programmierstrategien und ABAP Cloud ab, als auch aktuelle Trends wie generative KI und Community-Themen. Mehr zur Agenda hier.

Für diejenigen, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, boten unsere Live-Streams die Möglichkeit, die Konferenzinhalte bequem von Zuhause oder aus dem Büro zu verfolgen. Für alle, die während der Veranstaltung etwas verpasst haben oder die Vorträge erneut durchsehen möchten, sind die Inhalte jetzt online verfügbar. Auch die Slides der Präsentationen stehen Ihnen ab sofort als PDF zur Verfügung.

Audimax Aufnahme

Themen

Außerdem bot die SAP in W3 die SAP Inside Experience – eine Kombination aus Vorträgen und Diskussionen über die aktuellsten Themen der Branche, vorgetragen von hervorragenden Mitarbeiter:innen der SAP.

Unter den vielen spannenden Vorträgen wollen wir „Role of ABAP CDS in the ABAP Cloud Development Model“ besonders hervorheben. Dieser Vortrag, gehalten im Rahmen der SAP Inside Experience, bot tiefgehende Einblicke in die Weiterentwicklung der ABAP Core Data Services (CDS) speziell für die Cloud.

Der Vortrag behandelte die neuesten CDS-Features für die ABAP Cloud und ermöglichte den Teilnehmer:innen, sich über zukünftige Technologien und Anwendungen zu informieren. Es wurden drei neue CDS-Entity-Typen vorgestellt, die das ABAP-Cloud-Entwicklungsmodell bereichern:

  • CDS Simple Type: Ermöglicht die Definition neuer, elementarer Datentypen für ABAP CDS, die anstelle von DDIC-Elementen verwendet werden können.
  • CDS Enumerated Type: Ein neuer Datentyp, der es erlaubt, eine vordefinierte Menge von Werten zu spezifizieren – ähnlich wie Enums in anderen Programmiersprachen.
  • CDS Scalar Functions: Diese Funktionen bieten die Möglichkeit, Skalarwerte in SQL-Queries zu berechnen, und sind mit ABAP Managed Database Procedures (AMDP) verknüpft.

Besonders bemerkenswert war die intensive Fragerunde am Ende der Session, bei der die Teilnehmenden tief in die Materie einsteigen konnten.

Für detailliertere Informationen zu diesem Vortrag können Sie sich das PDF hier herunterladen.

Erholung und Netzwerken

Zwischen den Sessions hatten die Konferenzbesucher:innen jeweils 15 Minuten Pause, um sich mit anderen Entwickler:innen auszutauschen, am Buffet zu schlemmen oder sich bei einem Getränk zu erfrischen. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Von einem großzügigen Frühstück über ein abwechslungsreiches Mittagessen bis hin zu einem leckeren Abendessen standen den Gästen kostenlose Buffets zur Verfügung, die sowohl Fleischgerichte als auch vegane Optionen boten.

Das Gebäude war mit gemütlichen Rückzugsorten für Telefonate und Co. ausgestattet, die Steckdosen und eine Leinwand für den Live-Stream aus dem Audimax boten, um keine wichtigen Inhalte zu verpassen.

Das schöne Wetter mit 23 Grad ermöglichte es den Teilnehmer:innen, ihre Pausen im malerischen Garten des SAP-Gebäudes zu verbringen.

Ein herzliches Danke!

Ein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Konferenz nicht möglich gewesen wäre:

Ein ebenso großer Dank gilt der SAP für die großzügige Bereitstellung des beeindruckenden Gebäudes sowie der Unterstützung vor Ort durch Personen wie Karl Kessler.

Wer auch abseits der Konferenz noch profitieren wollte, konnte an 3 Ständen Infos zu brandneuen SAP Eigenprodukt-Entwicklungen sowie Workshops einholen.

Vertreten waren hier…

Neptune, die effiziente no-code/low-code Lösungen für SAP Fiori Apps anbieten:

dox42, die Lösungen zum automatischen Erstellen von SAP Formularen anbieten:

CADAXO (wir), die zusammen mit Brandeis Consulting Workshops rund um die S/4 Migration, Modern ABAP und Clean Code anbieten, sowie das SQL Cockpit – ein Tool zur effizienten Datenbankabfrage, -vergleich und -modifikation auf allen SAP Systemen – entwickelt haben.

Abschluss

Zum krönenden Abschluss der Veranstaltung fand im Audimax die feierliche Verleihung der Medaillen für den ABAPConf Legends club statt, bei der die herausragenden Beiträge der Speaker gewürdigt wurden. Mit den abschließenden Worten, die einen ersten Blick auf die nächste ABAPConf ermöglichten, wurde das Abendprogramm eröffnet. Um auf dem Laufenden zu bleiben und wichtige Neuigkeiten wie den Call for Speakers nicht zu verpassen, empfiehlt es sich, der ABAPConf LinkedIn-Gruppe beizutreten.

Die Teilnehmer:innen wurden in den Garten des SAP-Gebäudes eingeladen, um bei einem Buffet und entspannter Musik vom DJ den Abend ausklingen zu lassen.

Dieser gesellige Abschluss rundete die Veranstaltung perfekt ab und bot allen Anwesenden die Gelegenheit, in lockerer Runde noch einmal die Eindrücke der ABAPConf 2024 Revue passieren zu lassen.

Vielen Dank fürs Lesen und wir freuen uns schon darauf, die nächste ABAPConf wieder zu organisieren!

Weiterführende Links:

Webinar – RAP endlich checken

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Low_NoCode Header

Low-Code / No-Code – Die Lösung für die S/4HANA® Migration?

Wer mich kennt weiß, dass ich Low-Code/No-Code Lösungen mit einer gewissen Skepsis betrachte. Nicht weil es sich dabei um schwache Lösungen handelt. Low-Code / No-Code Anwendungen können durchaus den Flaschenhals des „Fachkräftemangel“ lindern.

SAP® und Low-Code/No-Code – Eine Reise durch die Zeit

Als ich mich mit dem Blogbeitrag erstmals auseinandergesetzt hab, ist mir schnell bewusst geworden, dass ich eigentlich vor 30 Jahren als Low-Code ABAP Entwickler angefangen habe. Ich habe damals im R/2 Reports erstellt. Diese wurden mit Hilfe von logischen Datenbanken realisiert. Ein Entwickler musste lediglich ein paar wenige Kommandos wie GET, CHECK oder WRITE verwenden.

Eigentlich sehr genial, denn damals konnten wir Business-Anforderungen teilweise noch in wenigen Stunden umsetzen. Für Transaktionen konnten wir einen einfachen Screen Painter verwenden und mit PBO und PAI wurde eine sehr simple Dynprologik implementiert.

Schnittstellen wurden mit Hilfe von Batch-Input Mappen auf die Transaktionen realisiert. Eine einheitliche Schnittstellentechnologie für alle – wirklich alle – SAP-Transaktion. Genial!

Am Anfang von R/3 gab es erstmals modulspezifische Berichtsfunktionen (z.B. Report Writer/Report Painter), welche bald durch SAP Query bzw. Quick Viewer ergänzt wurden. Nur zur Verdeutlichung, wir reden hier von einer Zeit vor der 2000er Wende. GuiXT sollte man auch nicht unerwähnt lassen. Ein Tool, mit dem man SAP Gui Screens einfach adaptieren/optimieren konnte.

Und Mitte der 2000er Jahre hat SAP mit dem Visual Composer bzw. dem Composite Application Framework erstmals einen (meiner Meinung nach erfolglosen) Versuch in Richtung Low-Code/No-Code Applikation gestartet.

Aktuelle Low-Code/No-Code Tools der SAP®

Derzeit zählen Tools wie Screen Personas, Fiori Elements oder ganz aktuell SAP AppGyver zu den Low-Code/No-Code Tools der SAP. Im nachfolgenden Teil gehe ich ganz kurz auf diese Anwendungen ein und stelle wie immer weiterführende Links zur Verfügung.

Screen Personas

Ziel von Screen Personas ist es bestehende SAP Gui Transaktionen – auch Kundenentwicklungen – in ein modernes, zeitgemäßes Erscheinungsbild zu bringen. Diese können auch ganz einfach in ein Fiori Launchpad integriert werden. Die Möglichkeiten von Screen Personas sind überschaubar, können aber durch Scripts erweitert werden.

Fiori Elements

Fiori Elements kann man auch zu den Low-Code Tools zählen. Die Darstellung und das Verhalten von Fiori Elements Anwendungen wird rein durch Metadaten (lokal oder vom Backend) gesteuert. Die Daten werden mittels OData (z.B. ABAP RAP oder CAP) prozessiert. SAP selber liefert viele ihrer Fiori Anwendungen in Form von Fiori Elements aus.

Fiori Elements werden mit dem Business Application Studio oder Visual Studio Code erstellt und können bei Bedarf mit Hilfe von den Fiori Tools auch relativ einfach erweitert werden.

SAP® AppGyver

Das ist der jüngste Zukauf der SAP aus dem Jahre 2021. Der finnische Anbieter ist ein weltweit bekannter Anbieter von No-Code Tools und wird derzeit von der SAP sehr gepusht. Auf den ersten Blick sieht das Tool interessant aus. Aber da die Erweiterungsmöglichkeiten sehr, sehr eingeschränkt sind, bin ich nicht sicher ob sich dieses Tool zum Erstellen von Apps für S/4HANA eigenen kann.

Low-Code Plattformen anderer Hersteller

Natürlich bietet nicht nur SAP Low-Code Tools (für SAP) an. Ich möchte hier drei bekannte Anbieter aufzählen, die ebenfalls im Low-Code Teich fischen. Alle Anbieter gehören eher zu den Low-Code Anbietern, sprich die erstellten Anwendungen können mehr oder weniger individuell erweitert werden. Wie genau, muss man sich von Hersteller zu Hersteller speziell ansehen. Und natürlich sind hier extra Lizenzen für die Hersteller zu entrichten.

Neptune

Neptune wurde bereits 2011 von zwei erfahrenen SAP-Beratern gegründet. Von Anfang an mit dem Fokus das Leben eines SAP Developers einfacher zu gestalten. Neptune ist in über 40 Ländern im Einsatz und verfügt über 600 Kunden.

Interessant ist Neptune deshalb, da es weder Gateway noch RAP für die Erstellung von SAPUI5 Anwendungen benötigt und direkt im SAP als Transaktion verfügbar ist.

Simplifier

Simplifier bzw. die Vorgängerfirm iTiZZiMO ist seit 2012 am Markt und verfügt laut eigenen Angaben über viele produktive Referenzen. Simplifier scheint auf den ersten Blick auch für eine Pro-Entwickler interessant zu sein, da es viele Erweiterungsmöglichkeiten gibt.

Mendix

Von Mendix habe ich zuerst vor 3 oder 4 Jahren bei einer TechEd erstmals im Zusammenhang mit SAP gehört. Laut eigenen Angaben zählt Mendix zu den Weltmarktführern im Low-Code Bereich und wurde 2018 von Siemens übernommen. In letzter Zeit habe ich jedoch nicht mehr so oft von SAP & Mendix gehört.

Low-Code/No-Code – Einbahn?

Generelles Risiko von Low-Code/No-Code ist die eingeschränkte oder überhaupt unmögliche Erweiterung durch individuelles Coding. Sobald man sich für einen Low-Code/No-Code Ansatz entscheidet muss man sich diesem Risiko bewusst sein.

Beispielsweise kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass man die Fiori Elements umfangreich erweitern kann. Bei AppGyver ist dies laut meinem Kenntnisstand derzeit nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß möglich.

SAP Community Call

SAP® Community Call – Was muss ein ABAP® Entwickler wissen um in S/4 bestehen zu können

Am 15. Dezember 2020 haben wir in einem von der SAP organisierten Community Call über ABAP und was ein Entwickler unbedingt wissen sollte um in S/4 bestehen zu können gesprochen. Natürlich gäbe es viel mehr Themen und mancher Teilnehmer sieht den einen oder anderen Punkt vielleicht anders. Jedenfalls haben wir im Call über die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte gesprochen:

  • ABAP Syntax: ABAP Objects, Expressions
  • Code Pushdown: SQL Expressions, CTEs, CDS Views, AMDP
  • IDEs: ADT, BAS, Visual Studio Code
  • Tools in ABAP: Statische Codechecks, Analysetools in ABAP
  • Programmiermodelle: BOPF, RAP, OData, Fiori Elements, Gateway
  • Erweiterbarkeit: OnPrem, In-App, Side-by-Side
  • ABAP Steampunk
  • ABAP Open Source: dotabap.org, abapgit
  • Clean Code: Clean ABAP, Refactoring, Unit Tests

Der Community Call wurde aufgezeichnet und steht via https://www.youtube.com/watch?v=MdHwS_C7mHE&feature=youtu.be zur Verfügung.

PDF Slides mit Links: SAP Community Call S4ABAP Link

R/2 bzw. ABAP® /4 Programmierer gesucht? Echt jetzt?

Wie die vielen anderen U-Bahn Fahrgäste starre ich während dem morgendlichen Weg in die Arbeit auf mein Handy und scrolle Facebook, Instagram und Twitter durch. Vor ein paar Tagen wurde ich plötzlich auf Twitter bei einem Jobinserat stutzig:

Da sucht doch tatsächlich eine Firma aus Berlin einen ABAP /4 Entwickler. Echt? Gibt’s ja nicht! Zumal ich mich erinnere, dass ABAP als ABAP /4 nur in der R/2 und den ganz frühen R/3 Zeiten bezeichnet wurde. Sucht da tatsächlich jemand einen R/2 Entwickler? Oder einen R/3 Entwickler der nicht objektorientiert entwickeln kann? Oder meinen die vielleicht einen S/4HANA Entwickler? Der Zusatz /4 wurde jedenfalls noch vor dem Jahrtausendwechsel mit dem Einzug der objektorientierten Welt in ABAP entfernt. Da der Bewerber auch noch ABAP-OO kennen soll war mir dann doch schnell klar, dass ich leider nicht mehr als R/2 Entwickler einsteigen kann.

 

ABAP – ABAP /4 – ABAP Objects/ABAP OO – modernes ABAP

Vermutlich weiß jeder, dass ABAP für Allgmeiner Berichts Aufbereitungs Prozessor oder in der englischen Form für Advanced Business Application Programming steht.

ABAP /4 wurde die Programmiersprache bereits unter R/2 bezeichnet und in den frühen R/3 Zeiten wieder entfernt. /4 sollte zeigen, dass es sich bei ABAP um eine Programmiersprache der 4. Generation (4GL) handelt.

Als ABAP Objects/ABAP OO wird der Bestandteil von ABAP bezeichnet, der die objektorientierte Programmierung auf Basis von Klassen und Interfaces erlaubt. ABAP Objects wurde mit SAP R/3 4.6 verfügbar und sollte in der Zwischenzeit jeder ABAP Entwickler beherrschen.

Zuletzt taucht auch immer öfter der Begriff modernes ABAP. ABAP ist eine sehr lebendige Programmiersprache welche laufend weiterentwickelt. Als ABAP Entwickler sollten wir danach trachten immer den aktuellesten, möglichen ABAP Syntax – modernes ABAP – einzusetzen.

Modernes ABAP

Im Laufe der Jahre wurden viele Weiterentwicklungen an vorhandenen Spracheigenschaften vorgenommen oder gänzlich neue Funktionen hinzugefügt. ABAP Objects war sicherlich die mächtigste Erweiterung von ABAP, aber auch kleinere Erweiterungen wie z.B. die Regular Expressions (REGEX) oder zuletzt die impliziten Datendefinitionen können hier genannt werden.

SAP verfolgt im ABAP seit den ersten Anfängen die strikte Abwärtskompatibilität. Ein nicht unbedeutender Teil der nach wie vor laufenden Entwicklungen wurden vor 10, 20 Jahren oder gar noch zu R/2 Zeiten erstellt. Nachfolgend ein Beispiel aus einem ABAP 7.50 System:

Diese strikte Abwärtskompatibilität birgt aber für die ABAP Entwickler große Gefahren:

  • Ein arrivierter ABAP Entwickler kann auch mit einem etwas angegrauten Wissen nach wie vor ABAP Programme erstellen. In einem R/3 System kann er sogar ohne ABAP Objects tarnen und täuschen. Es besteht oft keine zwingende Notwendigkeit neue Konzepte einzusetzen.
  • Ein neuer ABAP Entwickler wird wegen der vielen Möglichkeiten verwirrt sein. Sehr oft werden bestehende Programme angepasst oder kopiert wodurch die alten Konzepte fortgesetzt werden.

Um dieses Verrotten der Entwicklungen zu verhindern muss man im Hinblick auf den ABAP Syntax nur zwei Regeln beachten:

Verwenden Sie keine obsoleten Sprachelemente

Informieren Sie sich regelmäßig über Neuheiten und die ABAP Releasenotes

 

Obsolte Sprachelemente

Bei ABAP Objects ist ein Großteil der obsoleten Anweisungen bereits verboten. Allein schon deshalb sollte man unbedingt ABAP Objects einsetzen. Obsolete Sprachelemente sollten in jedem Fall vermieden werden. Es gibt für alle diese Sprachelemente neuer Formen mit wesentlich mehr Möglichkeiten.

Betrachten wir das einfache Beispiel MOVE

MOVE ist schon seit einigen Jahren obsolet und wird aber nach wie vor in vielen Programmen eingesetzt. Mit MOVE kann man z.B. weder Konstrukturausdrücke oder Tabellenaustrücke verwenden noch eine Inline-Deklaration einsetzten. Statt MOVE sollte nur mehr einheitlich mit = oder ?= gearbeitet werden:

 

Übersicht über die obsoleten ABAP Sprachelemente

 

ABAP Releasenotes

Mit jedem neuen ABAP Release, aktualisiert SAP auch die ABAP Releasenotes. Ja, es gibt tatsächlich ABAP Releasenotes und ein regelmäßiger Blick lohnt sich. Meistens findet man bei neuen ABAP Releases auch unzählige Blogs auf sdn.sap.com. Hier zwei Blogs zum aktuellen ABAP Release welche einen optimalen Überblick liefern:

Links zu den ABAP Releasenotes

Unter dem nachfolgenden Link findet man alle ABAP Releasenotes seit der Version 3.0 bis zum jetzt aktuellesten System ABAP 7.52:

 

Fazit

Wir ABAP Entwickler sind dafür verantwortlich gute und wartungsfreundliche Entwicklungen vorzunehmen. Die Vermeidung von obsoleten Kommandos oder Verfahren ist ein wichtiger Bestandteil von wartungsfreundlichen Entwicklungen. Wir selbst gehen ja auch davon aus, dass sich Ärzte, Automechaniker oder sogar Politiker regelmäßig weiterbilden und „obsolete“ Verfahren nicht mehr einsetzen.