Es gibt einen großen Unterschied zwischen Entwicklungsprojekten, die auf bestehendem Code aufsetzen, oder „auf der grünen Wiese“ beginnen können.
Bei unseren eigenen Produkten, wie zB dem SQL Cockpit, integrieren wir uns so gut wie nicht in bestehendes SAP Applikationscoding. Damit ist einerseits gewährleistet, dass unsere Produkte auf den unterschiedlichsten SAP Systemen und Versionen laufen, und andererseits können wir klassische Vorgehensweisen nutzen. Diese Erfahrungen kommen unseren Kunden auch in deren Entwicklungsprojekten zu Gute.
Die Realisierung von Anforderungen, die auf bestehendem Applikationscode aufsetzen, ist allerdings etwas ganz anderes. Dort gilt es den Fremdcode – in unseren Fällen meistens von SAP – nicht zu verändern. Er soll an den richtigen Stellen erweitert und damit die Releasefähigkeit gewährleistet werden. Denn auch der SAP Code verändert sich ja von Jahr zu Jahr. Es ist auch sehr wichtig zu erkennen auf welchen Standard Komponenten man aufsetzen kann und in welchem Falle es besser ist ein Objekt komplett eigen zu entwicklen. Sonst erhöht sich der Aufwand ungemein. Auch wir haben schon einige Male, Objekte die zunächst als Erweiterung von Standard SAP Objekten gedacht waren, schlussendlich wieder auf komplett eigene Füße gestellt. Denn es lohnt sich einfach nicht immer die SAP Standardobjekte zu nutzen.
SAP als Entwicklungsplattform?
In den meisten Firmen, die wir kennen, gibt es die SAP Abteilung, die sich um die Betreuung und Weiterentwicklung der SAP Systeme kümmert. Sowie eine Entwicklungsabteilung, die – je nach Präferenz – auf den unterschiedlichsten Plattformen (MS, JAVA, Open Source) Eigenentwicklungen umsetzt. Aber so gut wie nie auf SAP Plattformen.
Haben Sie schon einmal überlegt, warum das so ist? Bzw. warum man sich in einem Unternehmen zwei unterschiedliche Skill Sets gönnt? Das ist doch ineffizient und fördert wieder einmal die Schnittstellenkommunikation.
Dabei wär die SAP Netweaver Platform eine großartige Entwicklungsplattform! Es gibt eine großartige Datenplattform (Data Dictionary), ein perfektes Software Lifecycle Management (Transportwesen), State of the Art User Interface Technologien (SAPUI5), wunderbare Connectivity Tools (SAP Gateway), Built-In Reporting (BI) und viele viele Core Services, die das Entwickeln leichter machen (wenn man sie alle kennt).
Core Services? Installieren Sie einmal ein Stand Alone SAP Netweaver System und schauen Sie, was Ihnen dort schon alles zur Verfügung steht. zB
- SAP Business Partner
- Textmanagement
- Content Management
- Konditionstechnik
- Customizing
- Suchhilfen
- Formulare
- Währungsservices
- uvm.
Im Produktivsystem ist das Coding sichtbar und kann ohne Probleme von jedem (mit Berechtigung) gelesen, analysiert und debugged werden. Einzige Voraussetzung ist ein SAPGUI. Das reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Personen oder Lieferanten und hilft im Problemfall zu einer schnellen Lösung zu kommen.